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Tag 2: Im Springen bleibt's spannend

Zweiter Tag der Süddeutschen Ponymeisterschaften auf dem Erlenhof bei Bad Homburg: Die perfekt vorbereitete Anlage der Gastgeberfamilie Rothenberger hatte den Regen der vergangenen Nacht sehr gut weggesteckt und empfing die Teilnehmer im Springen und in der Dressur wiederum mit besten Bedingungen. Es war trocken, die Sonne schaute vorbei, und die Temperaturen um 17 Grad waren ebenfalls recht angenehm. Dem am Freitag nach Meinung vieler Springreiter etwas trockenen Rasenplatz hatte der Regen sogar gutgetan.
Bereits um 8.45 Uhr ging der für den Landesverband Rheinland-Pfalz startende Robin Gey im Sattel von Awatowi zur zweiten Wertungsprüfung in den Parcours. Nach 52 Durchgängen stand der Sieger in der zweiten Meisterschaftsrunde fest: Die goldene Schleife bleibt in Hessen und ging an Nico Sauer. Er hatte Lilly gesattelt und raste nach nur 61,48 Sekunden durch die Zielschranke. Der Stangendienst hatte das Nachsehen und musste nicht Hand anhalten. Sauer ritt in diesem Rennen fast in einer eigenen Klasse. In der 1. Wertungsprüfung lagen die beiden im Gesamtklassement noch an Rang 29!
Ebenfalls ohne Möbelrücken fegte Johannes Schuster vom Landesverband Bayern durch den Stangenwald. Auch ihm mussten die Helfer im Parcours nicht hinterher räumen, allerdings kostete dieser Ritt mit Spotlieght One auf Sicherheit sehr viel Zeit, das Paar brauchte 68,71 Sekunden bis ins Ziel, 7,3 Sekunden länger als Nico Sauer. Johannes Schuster bewies mit seinem Ritt jedoch Konstanz. In der 1. Wertungsprüfung am Freitag war er mit Lilly Dritter.
Auf Rang 3 in der 2. Wertungsprüfung sprang Selina Volckmann mit Damigo. Das Paar aus Baden-Württemberg zeigte einen Null-Fehlerritt in 69,03 Sekunden. Ein Blick auf die 18 platzierten Paare in dieser 2. Prüfung der Meisterschaft zeigt eine mit sieben Startern sehr starke Mannschaft aus Baden-Württemberg.
Sechsmal standen Reiterinnnen und Reiter aus Bayern um Schleifen an, zwei Schleifen gingen nach Hessen, zwei nach Rheinland-Pfalz und eine nach Sachsen. Sepp Gemein, Landesjugendtrainer in Rheinland-Pfalz, ist mit seinem Team dennoch nicht unzufrieden. Isabelle Gerfer hatte mit Night-Shadow eine ansprechende Vorstellung (4/70,96 sec) gezeigt und war Elfte geworden. Auch Robin Gey mit Awatovi hatte nur einen Patzer auf dem Zettel und beendete das Springen nach 73,59 Sekunden auf Rang 12. Die Rangierung, so Gemein, zeige aber, wo das Problem zu suchen ist: „Es fehlt bei uns weniger an talentierten Ponyreitern, auch nicht an Ponys, aber an Ponyprüfungen. Demzufolge tritt unsere Nachwuchs häufig gegen Großpferde an.“  Die Vorbereitung auf solche Turniere sei aber einer andere, als sie für ein Ponyturnier eigentlich nötig wäre und dem Ponysport auch eher entspräche. „Wenn sie dann in einen Parcours gehen, der für Ponys erdacht ist, klappt es natürlich nicht, weil sie zwischen den Hindernissen dann natürlich weniger Galoppsprünge brauchen.“ Viele rheinland-pfälzische Jugendreiter ließen deshalb die Ponyrunde aus und stiegen gleich aufs Großpferd.  


(Text: Alexander Schneider, Foto: Jan Reumann)