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Christian Brühl gewinnt Barrierenspringen in 2,05 Metern Höhe

Wenn ein Pferd im Stand auf Augenhöhe mit der obersten Stange eines Hindernisses ist, dann ist es richtig hoch. Beim Barrierenspringen zum Abschluss des Showabends der Süddeutschen Ponymeisterschaften auf Gestüt Erlenhof unter Flutlicht mussten sich die sieben Teilnehmer der letzten Runde sogar noch strecken, um drüberschauen zu können. Bei sagenhaften 2,05 Meter war Schluss. Sieger dieser an Spannung kaum zu überbietenden Luftschlacht überm Erlenhof war der Rheinland-Pfälzer Christian Brühl von der RSG Gestüt Höhenhof Reckershausen.  Das Pferd mit Namen Neugschwent’s Casandra steht wohl nicht ohne Grund auf diesem Hof…  Es war einfach nicht zu schlagen.
Auch nicht von Doppel-Olympiasieger Lars Nieberg (Wäldershausen), der mit seinem selbstgezogenen Galippo bereits ordentlich Höhenluft geschnuppert hatte, dem 2,05 Meter dann aber doch einige wenige Millimeter zu hoch waren. Nieberg hatte das ganze übrigens als Familienausflug im wahrsten Sinne angelegt, denn seine aufstrebenden Söhne Gerrit   mit Calicia und Max mit Levito waren mit an den Start gegangen, aber bereits bei  1,95 , bzw. 1,80 Meter ausgeschieden. Auch Lokalmatador Sönke Rothenberger mit seinem Schimmel Vandaan T hatte schon in der zweiten Runde das Pech des dennoch Tüchtigen und konnte sich das herrliche Spektakel dann in aller Ruhe von unten anschauen.
Besonderen Applaus ersprang sich die zierliche, erst 16-jährige Pfälzerin Cerrin Klimutta, bei deren Pferd der Name bereits Programm ist: Ascendo. Cerrin Klimutta hat entweder keine Nerven, oder sie sind so dick wie Drahtseile. Jedenfalls schaffte sie es bis 1,95 Meter, da waren erfahrene, alte Haudegen des Höhenspringsports längst Zuschauer. Als Stangenauflegerin für den letzten Sprung wäre Cerrin wohl eher eine Fehlbesetzung gewesen, sie wäre gar nicht an die oberste Stange herangekommen… In der Tat, 2,05 Meter sind richtig richtig hoch, so hoch, dass selbst gestandene Herren wie Hessenmeister Frank „Plocki“ Plock, als er  Vancouver die Aufgabe vor Augen führte, etwas blass um die Nase wurde, es dann aber doch versuchte.
Es hat sich gelohnt. Für die Zuschauer, die in Dreierreihen den Springplatz säumten. Sie hatten, Dank der aufopfernden Moderation von Dirk Lude richtig viel Spaß. Für die Pferde war es auch lohnend, sie wissen nun, wie der Platz von oben aussieht. Und auch für die Reiter war es lohnend, sie wissen jetzt, wo ihre Grenzen sind. Bis auf einen, Überflieger Christian Brühl. Der hat bei  2,05 Meter einfach aufgehört. Warum nur? Vielleicht wär’s ja noch weiter gegangen…


(Text: Alexander Schneider)